Sonstiges

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Der Bibelkuchen


Zutaten:

2 Tassen 1. Könige 5, 2
eine halbe Tasse Richter 4, 19 b
2 Tassen 1. Samuel 30, 12
1 Tasse Jesaja 7, 15 (1. Wort)
1 Tasse Richter 9, 11
eine halbe Tasse 4. Mose 17, 23 oder Hoheslied 6, 11a
dreimal Jesaja 10, 14
2 Esslöffel Sprüche 24, 13
eine Prise aus 3. Mose 2, 13
würzen mit 2. Chronik 9, 9
2 Teelöffel Amos 4, 5 (Die Israeliten kannten noch kein Backpulver und nahmen daher anderes Treibmittel)
 

Zubereitung:

Rühre Jesaja 7, 15 mit Richter 9, 11 und Jesaja 10, 14 schaumig und füge die übrigen Schriftstellen hinzu!
Backe anderthalb Stunden bei mäßiger Hitze (175°C)
Iss den Kuchen mit guten Freunden, lies Lukas 14, 12-14!

Vor Beginn: folge 1. Tessalonicher 5, 21.

Lass es dir gut schmecken!
 

Buchvorstellung: Hallo, Mr. Gott, hier spricht Anna


Fynn: "Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna"

Anna ist ein etwa sechsjähriges Mädchen und lebt bei Fynn. Fynn hat sie eines Nachts im Londoner East End aufgesammelt und mit nach Hause genommen. Das besondere an Anna ist, dass sie alles über Mister Gott weiß. Sie muss nicht in die Kirche oder zum Religionsunterricht gehen, da wird Gott sowieso nur "weniger" gemacht. Sie meint, viele hätten Angst vor Gott, weil er zu groß werden könnte. Mister Gott ist für Anna mehr als "ein Mann auf einem goldenen Thron mit einem langen weißen Bart", wie sich Kinder das häufig vorstellen. Er ist es, worum sich letztlich alles dreht. Anna hat immer wieder so verrückte Ideen, die alle mit Mister Gott zu tun haben. Weil Anna ihn ständig neu entdeckt, wird es auch nie langweilig, wenn sie Fynn mal wieder etwas erklärt. Manches ist sehr provokativ, zum Beispiel die Aussage: "Mister Gott ist ganz leer.". Aber immer findet Anna eine Erklärung. Manchmal muss Fynn Tage oder Wochen warten, aber eine Antwort bekommt er immer.

Beim Lesen des Buches ist es fast so, als stünde Anna neben einem und lachte, wenn man ihre neueste Idee nicht gleich versteht. Man wartet genauso sehnsüchtig auf die Erklärung wie Fynn, dem es nicht besser geht als uns. Fynn weiß zwar viel, aber Anna weiß viel mehr. Anna macht sich Gedanken über Dinge, die wir nur sehen, wenn wir leben wie Kinder. Sie lebt mit all ihren Sinnen. Sie nimmt nicht hin, bloß weil es so ist, wie es ist. Sie geht allem auf den Grund und entlarvt vieles von dem, was die "großen Leute" so reden.
In dreieinhalb Jahren erklärt sie Fynn alles über die Welt, vor allem eben über Mister Gott, aber auch über Menschen, die Liebe, Lachen, Angst, Freude, Trauer.
Anna, die mit ihren vielen bohrenden Fragen viele an den Rand eines Nervenzusammen-bruchs bringt, gewinnt auf ihren nächtlichen Streifzügen mit Fynn ganz besondere Freunde, die mehr Kind geblieben sind, als die meisten der normalen "Tagmenschen" und sie deshalb viel besser verstehen. Mit Fynn und Anna entdeckt man die Welt neu, auf eine besondere Art. Anna wächst einem sehr ans Herz.
Deshalb ist es so traurig, wenn man von Annas Tod liest. Sie fällt von einem Baum und stirbt einige Tage später. Trotzdem ist der Tod nichts, worüber viel Aufhebens gemacht werden muss, denn der Tod ist zum Ausruhen, zum Zurückgucken. Nur das Sterben kann vielleicht ein Problem sein. Sterben erfordert ein bisschen Vorbereitung, und die einzige Vorbereitung auf das Sterben ist, wirklich zu leben. Und das hat Anna getan.

Wenn ich sterbe...
von Anna
Wenn ich sterbe,
Dann tu ich das selber.
Niemand tut das für mich.
Wenn es soweit ist,
Dann sag ich:
"Fynn, stell mich hin."
Und dann guck ich rum.
Und dann lach ich.
Dann fall ich hin
Und bin tot.
 

Der Autor

Der Autor ist der damals 19jährige Fynn, ein irischer Mathematiker, der Anna wirklich gekannt hat und hiermit Annas Geschichte erzählt. Das Buch ist im Fischer Taschenbuch Verlag in Frankfurt am Main veröffentlicht worden. Der englische Originaltitel lautet "Mister God, this is Anna".

Bezug zu den Pfadfindern

Dieses Buch habe ich ausgewählt, um es hier vorzustellen, weil hier eine besondere Aufklärung über Gott stattfindet, durch ein kleines Mädchen. Gott wird vielfach so ungreifbar, so absolut und unerreichbar dargestellt, so dass dieses Buch uns einen Gott vorstellt, wie ich ihn mir persönlich viel eher vorstellen kann. Anna erklärt vieles, was uns normalerweise völlig mysteriös vorkommt, Gott wird auf einmal fassbarer und leichter erklärbar. Man lernt Gott mal aus einer neuen Perspektive kennen. Man setzt sich neu mit Gott auseinander, und diese Auseinandersetzung gehört bei uns christlichen Pfadfindern dazu.

Viel Spaß beim selber lesen!
 

Das Vater Unser mal anders


"Vater unser, der du bist im Himmel..."
        "Ja?"
"Unterbricht mich nicht, ich bete."
        "Aber du hast mich doch angesprochen!"
"Ich dich angesprochen? äh... nein, eigentlich nicht. Das beten wir eben so: Vater unser, der du bist im Himmel."
        "Da, schon wieder! Du rufst mich an, um ein Gespräch zu beginnen, oder? Also, worum geht's"
"Geheiligt werde dein Name..."
        "Meinst du das ernst?"
"Was soll ich ernst meinen?"
        "Ob du meinen Namen wirklich heiligen willst. Was bedeutet das denn?"
"Es bedeutet... es bedeutet... meine Güte, ich weiß nicht, was es bedeutet! Woher soll ich das wissen?"
        "Es heißt, daß du mich ehren willst, daß ich dir einzigartig wichtig bin, daß dir mein Name wertvoll ist."
"Aha. Hm. Ja, das verstehe ich. Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden..."
        "Tust du was dafür?"
"Daß dein Wille geschieht? Natürlich! Ich gehe regelmäßig zum Gottesdienst, ich zahle Gemeindebeitrag und
Missionsopfer."
        "Ich will mehr: daß dein Leben in Ordnung kommt, daß deine Angewohnheiten, mit denen du anderen auf die
        Nerven gehst, verschwinden; daß du von anderen her und für andere denken lernst; daß allen Menschen         geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, auch dein Vermieter und dein Chef. Ich will, daß         Kranke geheilt, Hungernde gespeist, Traürnde getröstet und Gefangene befreit werden; denn alles, was du         diesen Leuten tust, tust du doch für mich."
"Warum hälst du das ausgerechnet mir vor? Was meinst du, wie viele stinkreiche Heuchler in den Kirchen sitzen.
Schau die doch an!"
        "Entschuldige! Ich dachte, du betest wirklich darum, daß mein Herrschaftsbereich kommt und mein Wille         geschieht. Das fängt nämlich ganz pers. bei dem an, der darum bittet. Erst wenn du dasselbe willst wie ich,         kannst du ein Botschafter meines Reiches sein."
"Das leuchtet mir ein. Kann ich jetzt mal weiterbeten? Unser tägliches Brot gib uns heute..."
        "Du hast übergewicht, Mann! Deine bitte beinhaltet die Verpflichtung, etwas dafür zu tun, daß die Millionen
        Hungernden dieser Welt ihr tägliches Brot bekommen."
"Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern..."
        "Und Heinz?"
"Heinz? Jetzt fang auch noch von dem an! Du weißt doch, daß er mich öffentlich blamiert hat, daß er mir jedesmal
dermaßen arrogant gegenübertritt, daß ich schon wütend bin, bevor er seine herablassenden Bemerkungen äußert.
Und das weiß er auch! Er nimmt mich als Mitarbeiter nicht ernst, er tanzt mir auf dem Kopf herum, dieser Typ..."
        "Ich weiß, ich weiß. Und dein Gebet?"
"Ich meinte es nicht so."
        "Du bist wenigstens ehrlich. Macht dir das eigentlich Spaß, mit soviel Bitterkeit und Abneigung im Bauch
        herumzulaufen?"
"Es macht mich krank!"
        "Ich will dich heilen. Vergib Heinz, und ich vergebe dir. Dann ist Arroganz und Haß Heinz Sünde und nicht         deine. Vielleicht verlierst du Geld; ganz sicher verlierst du ein Stück Image, aber es wird dir Frieden ins Herz         bringen."
"Hm. Ich weiß nicht, ob ich mich dazu überwinden kann."
        "Ich helfe dir dabei."
"Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen..."
        "Nichts lieber als das! Meide bitte Personen oder Situationen, durch die du versucht wirst."
"Wie meinst du das?"
        "Du kennst doch deine schwachen Punkte. Unverbindlichkeit, Finanzverhalten, Sexualität, Aggression,         Erziehung. Gib dem Versucher keine Chancen!"
"Ich glaube, dies ist das schwierigste Vaterunser, das ich je betete. Aber es hat zum ersten Mal etwas mit meinem
alltäglichen Leben zu tun."
        "Schön! Wir kommen vorwärts. Bete ruhig zu Ende."
"Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen."
        "Weißt du, was ich herrlich finde? Wenn Menschen wie du anfangen, mich ernst zu nehmen, echt zu beten,         mir nachzufolgen und dann das tun, was mein Wille ist; wenn sie merken, daß ihr Wirken für das Kommen         meines Reiches sie letztlich selbst glücklich macht."